»Friedrich Porsdorf macht sich wie ein jugendlicher Liebhaber über die Objekte seiner Begierde her. Da nimmt er, was er kriegen und gebrauchen kann. Und er macht seins daraus.
Am Anfang ist es der Dialog – das Einlassen: ›Ich will nicht erzählen, sondern schildern‹. So geht er vom Fleck aus. Wenn man nah genug ist, kann man das sehen. Er übersetzt die Dinge von Beginn an – ohne dass sich da etwas verfestigt. – Er baut sich das. Die Natur zwingt ihn, wie er sagt, sich sofort etwas einfallen zu lassen, um ihr ja nicht zu nahe zu kommen. Er
nimmt den Ton auf, den Rhythmus, die Struktur. Die Steigerung
kommt im Fließen, Glühen …
Bei Porsdorf müssen Wind und Wetter direkt mit ins Bild hinein, die Wollust, die Faszination am Augenblicke ›Verweile doch, du bist so schön‹, das Entzücken und auch das Wissen um die Vergänglichkeit im nächsten Moment schon. Das alles – eine geladene Atmosphäre aus Konzentration, Erregung und Lust – muss hinein, greifbar, sofort und auf der Stelle.«
– Petra Hornung –
Geboren 1938 in Radebeul, ab 1957 Studium der Malerei an der Kunsthochschule Berlin (KHB), 1962 Diplom, freischaffend als Maler und Grafikdesigner, ab 1970 Lehrtätigkeit an der KHB (Zeichnen, Gestalten, Malerei und Farbtheorie), 1977 Leiter der Abteilung Restaurierung, 1980 Dozentur für künstlerische Grundlagen und Malerei, 1993 Neuberufung, 2003 Honorarprofessur, seit 2004 freiberuflich tätig. Ab 1963 zahlreiche Personalausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und
Ausland. Friedrich Porsdorf lebt und arbeitet in Berlin.
(Der Besuch der Sonderausstellung ist im Museumseintritt von 3,00 € enthalten.)