
Festsaal und kurfürstliche Gemächer
Der wertvollste Schatz der Hoflößnitz …
… ist die baugebundene künstlerische Innenausstattung des Festsaals und der fürstlichen Appartements im Obergeschoss des Lust- und Berghauses aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Fast vollständig original erhalten und seit 1977 aufwändig restauriert, stellt dieses Ensemble eines der deutschlandweit bedeutendsten Beispiele für die Dekorationsweise herrschaftlicher Wohn- und Repräsentationsräume auf der Schwelle zwischen Manierismus und frühem Barock dar.
Die durch Pilaster und Gesimse reich gegliederte Wandvertäfelung des Festsaals ist mit Tugendallegorien und Emblemen bemalt, die die Maximen vorbildlicher Herrschaft illustrieren und die Fürsten als tragende Säulen des gerade befriedeten Reiches verherrlichen. Die Bildprogramme der Wohnzimmer spiegeln die persönlichen Neigungen des Bauherrenpaares: Die Jagd als besondere Leidenschaft von Kurfürst Johann Georg I. und die Vorliebe seiner Gemahlin Magdalena Sibylle für die Künste und Wissenschaften.
An den Decken der fünf Räume sind Ölgemälde mit Motiven aus dem Tier- und dem Pflanzenreich montiert. Das besondere Interesse der Zeit für das Exotische kommt in den 80 Deckengemälden des Festsaals zum Ausdruck, die Vertreter der Vogelwelt Brasiliens darstellen und dem niederländischen Maler Albert Eyckhout (1607–1666) zugeschrieben werden.