Hörst Du die Stille atmen
27.05.2025 - 13.07.2025
GABRIELE SEITZ
Fotografien
Wie kommt man zum Thema Moor, sei es der Kunst wegen oder für deren Schutz und Erforschung? Das Leben besteht aus Zufällen und dem, was man daraus macht […]
Frau Seitz bekam den Tipp, den Anklamer Stadtbruch zu besuchen. So war der entscheidende Moment der Besuch dieses Schutzgebietes mit ihrer Künstlerfreundin Rita Geißler vor etwa 10 Jahren, und das Thema Moor ließ sie nicht mehr los. Sie hätte es auch dabei belassen können, aber nein, es folgten zwei Moorbücher und nun diese Ausstellung.
Warum sind Moore so faszinierend? Schon in Urzeiten und bis ins Industriezeitalter hinein waren Moore für den Menschen eher lebensfeindliche Landschaften. Sie waren für ihn nur schlecht nutzbar, man drohte zu versinken oder sich darin zu verirren. Sie waren weder Land noch Wasser. Mücken lebten hier in Schwärmen. Somit unterschieden sich die Moore von den immer stärker strukturierten und genutzten Kulturlandschaften. Berichte
von Irrlichtern und Moorleichen taten ihr Übriges. Mit der Romantik und der Sehnsucht nach Natur entdeckte man aber zunehmend auch die schönen Seiten der Moore. Hier konnte man noch bizarre Baumgestalten finden oder hier waren Tiere und Pflanzen zu finden, die man an Haus, Garten, Feld und Wald nicht fand. Zu nennen sind zum Beispiel der Sonnentau, der mit seinem klebrigen Sekret Insekten fängt und verdaut, der Mikrokosmos aus unterschiedlichsten Moosen, insbesondere den Torfmoosen, wovon es immerhin 33 Arten in Sachsen gibt, die wuschligen Knäule der Wollgräser oder die Moosjungfern, grazile Wasserinsekten, die nach vielen Jahren im Wasser nur ein paar Wochen ihres Lebens als Libellen akrobatische Flugkünste vollziehen.
Auch Kraniche, Waldwasserläufer und andere scheue Vögel fühlen sich im Moor wohl, da sie hier Nahrung und vom Menschen ungestörte Lebensräume finden. Die Sehnsucht nach Mooren hat sich bis heute weiter verstärkt, denn Moore sind bis auf wenige Ausnahmen die letzte Wildnis, die wir in Mitteleuropa noch haben.
[…]
Worte von Dr. Holger Oertel zur Ausstellungseröffnung
Lesen Sie die gesamte Laudatio hier als PDF
Kontakt
Sächsisches Weinbaumuseum
0351 / 839 83 31
info@hofloessnitz.de
Öffnungszeiten
Di – So von 10 bis 18 Uhr
Eintritt 3,50 € pro Person
ermäßigter Eintritt: 2,50 € pro Person
Kinder bis 12 Jahre: Eintritt frei
Öffentliche Führungen
April bis Oktober Sonn- u. Feiertag 11 Uhr Sonderführung
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