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Sonderausstellung

RADEBEUL – HÄUSER UND LANDSCHAFT

22.07.2025 - 14.09.2025

Aus der Grafiksammlung eines Denkmalpflegers

Dietrich Lohse, von Hause aus Architekt und fast zwei Jahrzehnte lang Vertreter der Unteren Denkmalschutzbehörde in Radebeul, kennen viele von seinen zahllosen Beiträgen für das Radebeuler Monatsheft »Vorschau & Rückblick«. Seit 1990 schreibt er dort v. a. über heimatkundliche und denkmalpflegerische Themen, Kunst und Architektur. Aus Anlass seines 80. Geburtstages entstand die Idee für diese Ausstellung, die einen Einblick in seine seit den 1960er Jahren zusammengetragene private Grafiksammlung gewährt.

Zu sehen sind Arbeiten von Dieter Beirich, Manfred Beyer, Manfred Butzmann, Bettina Elstner, Jochen Fiedler, Clara Freier, Roland Gräfe, Thilo Hänsel, Gunter Herrmann, Horst Hille, Erhard und Gussy Hippold, Michael Hofmann, Werner Juza, Bärbel Kuntsche, Dietmar Kunze, Ruth Meier, Peter PIT Müller, Markus Retzlaff, Günter Schmitz, Johannes Thaut, Andrea Türke, Ralf Uhlig, Paul Wilhelm, Renate Winkler, Rudolf Wirth, Ute und Werner Wittig.

»Diese Sammlung – zu sehen sind hier etwa die Hälfte meiner Bilder – ist eine Kleingrafiksammlung, dem Budget eines städtischen Denkmalpflegers entsprechend. Sie umfasst Arbeiten verschiedener, vorwiegend Radebeuler Künstler. Abstrakte Kunst kommt hier nicht vor, weil es um Häuser geht, die ich erkennen möchte. Das schließt nicht aus, dass die eine oder andere hier vertretene Künstlerpersönlichkeit unparallele Häuserkanten mag oder mit der Perspektive spielt.

Vielleicht ist der Sinn der Sammlung der, dass mir die tägliche Arbeit mit Bauwerken in einer Behörde in den künstlerischen Blättern eine Reflexion oder Kontrolle erbringen sollte. Am Anfang war der Gedanke noch nicht so formuliert, ich war ja zunächst auch noch kein Denkmalpfleger.

Zum Sammeln kam ich in den 1960er Jahren, bedingt durch die Freundschaft zu den Kindern der Radebeuler Künstler Günter Schmitz und Johannes Thaut, die zwischen Kunst und Gebrauchsgrafik pendelten. Paul Wilhelm oder Karl Kröner, die damals noch lebten, wegen eines Blattes anzusprechen, wäre mir als Oberschüler nicht eingefallen. Schade aus heutiger Sicht.

Die Sammlung wuchs langsam, so durch mein Interesse für den Radebeuler Grafikmarkt, die Dresdner Herbstauktionen von Werner Schmidt und durch Besuche von Künstlerateliers wie denen von Gunter Herrmann, Werner Wittig oder Bärbel Kuntsche. Bemerkenswert ist eine Grafikreihe zu Radebeuler Häusern von Johannes Thaut, auch wenn die drucktechnische Qualität über die Jahre nicht immer durchgehalten wurde.

Erst spät versuchte ich, ein gewisses System in die Sammlung zu bringen. Ich notierte, wie ich die Bilder erworben hatte, die verwendeten Techniken und die Maße. Auch bemühte ich mich um eine geordnete Lagerung. Perfektion strebte ich dabei nicht an.

Gleich nach der Wende stagnierte die Sammlungsentwicklung etwas. Ich musste mich beruflich neu orientieren und wollte jetzt Reisen unternehmen, an die vor 1989 nicht zu denken war. Meine Frau Sonja, die von Anfang an Verständnis für meine Sammelleidenschaft hatte, schenkte mir zu Geburtstagen das eine oder andere Blatt, darunter ein frühes von Michael Hofmann. Später kamen Blätter und Skizzen von den Freunden und Architektenkollegen Thilo Hänsel und Dietmar Kunze dazu. Leider war mein zeichnerisches Talent nicht so entwickelt wie das der beiden, die diese Ausstellung leider nicht mehr sehen können.

Im Kern der Ausstellung stehen ›Portraits von Häusern‹, meistens Kulturdenkmale. Interessant wird es, wenn bestimmte Bauten verschiedenen Künstlern zu unterschiedlichen Zeiten als Motiv gedient hatten. Dann erkennt man trotz verschiedener Handschriften Konstanz, wenn die Häuser über die Jahre gleich geblieben sind – ein Grundsatz bei Denkmalen –, oder vereinzelt auch Veränderungen, wie z. B. beim Haus Lorenz auf der Weinbergstraße. Hinzu kommt als Hintergrund die charakteristische Landschaft des Elbtals mit den Weinhängen und das Zusammenspiel von Architektur und Landschaft. Da ich beim Sammeln gern auch über den Tellerrand schaue, sind hier auch einzelne Motive aus Dresden und Moritzburg vertreten.

Viel Freude beim Betrachten der künstlerischen Arbeiten und bei der Auseinandersetzung mit dem Thema dieser Ausstellung, den Häusern in ihrer Landschaft!«

Dietrich Lohse

 

Kontakt

Sächsisches Weinbaumuseum

0351 / 839 83 31
info@hofloessnitz.de

Öffnungszeiten

Di – So von 10 bis 18 Uhr

Eintritt 3,50 € pro Person
ermäßigter Eintritt: 2,50 € pro Person
Kinder bis 12 Jahre: Eintritt frei

Öffentliche Führungen

April bis Oktober Sonn- u. Feiertag 11 Uhr Sonderführung

Kontaktübersicht

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